Aussehen:
Lymphozyten besitzen einen runden bis ovalen Kern, der ungefähr die Grösse eines Erythrozyten hat. Das Zytoplasma ist basophil. Der Zytoplasmasaum bewegt sich zwischen kaum erkennbar und ausladend. Dadurch variiert die Zellgrösse zwischen 9 und 20 µm. Je nach Breite des Zytoplasmasaums unterscheidet man grosse und kleine Lymphozyten. Die unterschiedliche Grösse ist Ausdruck unterschiedlicher Aktivitätszustände.
Norm:
Die normalen Lymphozytenzahlen liegen zwischen
und
x 109/L. Somit sind sie nach den neutrophilen Granulozyten die zweithäufigsten Leukozyten im Blutausstrich. Ist die Lymphozytenzahl erniedrigt, spricht man von Lymphopenie, ist sie vermehrt, von Lymphozytose. Morphologisch lassen sich die B- und T-Lymphozyten nicht unterscheiden.
Aufgabe:
Die Lymphozyten sind an der zellulären und humoralen Infektabwehr beteiligt.
Spezialform: Grosse granuläre Lymphozyten
Eine besondere Lymphozyten-Form sind die grossen granulierten Lymphozyten oder large granular lymphocytes, kurz LGL genannt. Diese Zellen zeichnen sich durch einen breiten Zytoplasmasaum mit deutlichen Azurgranula aus. Sie machen 5-10 % der Lymphozyten aus. Sie entsprechen entweder einer Subpopulation von T-Zellen oder Natural Killerzellen (NK Zellen).
Klinische Bedeutung:
Eine Lymphozytose kann primär im Rahmen lymphoproliferativer Syndrome oder sekundär, d.h. reaktiv, im Rahmen von Infektionen (z.B. Mononukleose und andere virale Infekte), Stress (z.B. Myokardinfarkt) und chronisch entzündlichen Erkrankungen auftreten.
Eine Lymphopenie kann bei Infektionen (z.B. HIV, Tuberkulose), Strahlentherapie und Systemerkrankungen sowie unter immunsuppressiver Therapie auftreten.