Kurzbeschreibung:
Synonym = M. Werlhof. Durch antithrombozytäre Autoantikörper hervorgerufene Thrombozytopenie. Man unterscheidet eine akute und eine chronische Form.

Klinisches Bild:
Die akute Form tritt meist bei Kindern im Anschluss an einen unspezifischen viralen Infekt auf. Schwere Blutungen sind selten. Bei über 90% verschwindet die Thrombozytopenie innert Wochen spontan.
Bei der chronischen Form sind vor allem junge Frauen betroffen (Verhältnis Frauen : Männer = 3 : 1). Der Beginn der Erkrankung ist meist schleichend. Selbst wenn die Thrombozyten unter 10 x 109/L fallen, sind schwerwiegende Blutungen selten. Meist beschränkt sich die Symptomatik auf generalisierte Petechien und Hämatome ohne eigentliches Trauma (easy bruising, bruise engl. = blauer Fleck). Die Therapie besteht primär in Kortikosteroiden. Bei therapieresistenten Fällen ist die Splenektomie indiziert. Die chronische ITP kommt idiopathisch oder sekundär bei lymphoproliferativen Syndromen und Kollagenosen vor.

Hämatologie:
Im peripheren Blutbild fällt neben der oft ausgeprägten Thrombozytopenie eine Thrombozyten-Anisozytose auf.

Knochenmark:
Im Knochenmark findet sich eine massiv gesteigerte Megakaryopoiese.


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