Definition
Eine Thrombozytopenie liegt vor, wenn die Thrombozytenzahl unter x 109/L absinkt. Bevor die Diagnose einer Thrombozytopenie definitiv gestellt werden kann, muss immer eine Pseudo-Thrombozytopenie ausgeschlossen werden.

Klinik:
Eine Thrombozytopenie führt, sofern keine zusätzliche Thrombozytenfunktionsstörung vorliegt, in der Regel erst bei Werten unter 20 x 109/L zu spontanen Blutungen. Typisch sind Haut- und Schleimhautblutungen in Form von Petechien und Ekchymosen.

Vorkommen:
Thrombozytopenien lassen sich ätiologisch in vier Gruppen unterteilen.

Verminderte Produktion
a) Generalisierte Knochenmarkinsuffizienz:
- Leukämie
- Myelodysplastisches Syndrom
- Osteomyelofibrose
- Megaloblastäre Anämie
- Knochenmarkinfiltration durch Lymphome oder Karzinom-Metastasen
b) Selektive megakaryozytäre Hypoplasie
- Medikamente, Alkohol, Chemikalien
- Strahlenexposition
- Virusinfekte
c) Angeboren
- May-Hegglin-Anomalie
- Wiskott-Aldrich-Syndrom
- Bernard-Soulier-Syndrom u.a.
Verkürzte Überlebenszeit
a) Immunologisch
- Autoantikörper (ITP, CLL, Kollagenosen z.B. Lupus erythematodes, HIV)
- Alloantikörper (Nach Transfusionen, neonatal)
b) Medikamentös
- Immunologisch oder durch Plättchenaggregation
c) Bei disseminierter intravasaler Gerinnung
d) Mikroangiopathische hämolytische Anämien
- TTP, hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS)
Sequestration
Bei Splenomegalie verschiedener Ursache, z.B. kongestive Splenomegalie bei portaler Hypertension
Verdünnung
Nach massiven Bluttransfusionen


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