Der Eisenstoffwechsel:
Eisen kommt im Körper meist zweiwertig als Ferroverbindungen (Fe++, gut resorbierbar) vor, aber auch dreiwertig als Ferriverbindungen (Speicherform). In der Nahrung überwiegt jedoch die dreiwertige Form, weshalb auch nur rund 5-10% davon resorbiert wird. Diese Rate kann bei Eisenmagel bis auf max. 30% gesteigert werden. Die tägliche gastrointestinale Eisenaufnahme beträgt in der Regel 1 mg/d. Dies entspricht ziemlich genau dem täglichen Verlust durch Abschilferung von Zellen der Haut, des Magen-Darm- und des Urogenital-Traktes. Bei menstruierenden Frauen (Verlust pro Regelblutung 15-40 mg) und Schwangeren (Bedarf pro Schwangerschaft rund 500-1000 mg) ist der Bedarf höher. Eisen kann vom Körper nicht aktiv ausgeschieden werden, weshalb es unter bestimmten Umstände zu einer Eisenüberladung kommen kann. Eisen wird im Körper in Form von Ferritin (wasserlöslich) und Hämosiderin (wasserunlöslich, nachweisbar mit Berlinerblau-Reaktion) gespeichert.
Hämoglobin im peripheren Blut
(1ml Blut = 0.5 mg Fe)
Hämoglobin im Knochenmark (Erythropoiese)
Übriges Funktionseisen (Myoglobin, Zytochrom P 450, etc.)
Speichereisen (Ferritin, Hämosiderin)
Transporteisen
Serum-Eisen:
Beim Gesunden ist das Serum-Eisen starken Schwankungen unterworfen. Hingegen stabilisiert es sich bei Eisenmangelzuständen bei tiefen Werten und bei Eisenüberladung bei hohen Werten. Das Serum-Eisen ist sowohl bei einer Eisenmangel - als auch einer Begleitanämie tief.
Norm:
-
µmol/L
Eisenbindungskapazität (EBK):
Wir unterscheiden eine totale von einer latenten Eisenbindungskapazität. Letztere entspricht der Differenz zwischen der totalen Eisenbindungskapazität und dem schon gebundenen Serum-Eisen. Die totale und mehr noch die latente Eisenbindungskapazität sind bei Eisenmangel erhöht, hingegen bei der Begleitanämie erniedrigt.
Norm: Totale EBK
-
µmol/L, latente EBK
-
µmol/L
Transferrin und Transferrinsättigung:
Ein Transferrin-Molekül bindet zwei Eisen-Atome. Somit entspricht die totale Eisenbindungskapazität (µmol/L) dem doppelten Transferrinwert (µmol/L). Die Transferrinsättigung entspricht dem Prozentsatz der durch Eisen belegten Eisenbindungsstellen. Die Berechnung der Transferrinsättigung erfolgt nach dieser Formel:
Transferrinsättigung (%) = | 0.5 x Serum-Eisen (µmol/L)
Transferrin (µmol/L) |
x 100 |
Ein Wert von weniger als
% spricht für das Vorliegen eines Eisenmangels.
Norm der Transferrinsättigung: - %
Serum-Ferritin:
Ferritin ist ein wasserlöslicher Komplex von Apoferritin und FeOOH. Normalerweise korreliert der Serum-Ferritin-Spiegel mit dem vorhandenen Speichereisen. Ein erniedrigter Wert spricht in der Regel für eine Erschöpfung der Eisenspeicher und somit für einen Eisenmangel. Ein normaler Wert schliesst aber einen Eisenmangel nicht aus. Ein erhöhter Wert ist nicht gleich Eisenüberladung, da Ferritin als Akutphasenprotein im Rahmen verschiedener Zustände wie Lebererkrankungen, Malignomen und chronischen Entzündungsprozessen (siehe auch Begleitanämie) erhöht sein kann. Aus diesem Grund sollte immer gleichzeitg das C-reaktive Protein bestimmt werden.
Norm: Männer
-
µg/L, Frauen
-
µg/L